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России

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ЛОТ 14:

Caspar Gras,

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REITERSTATUE DES ERZHERZOGS FERDINAND CARL (1628 INNSBRUCK – 1662 KALTERN) ODER DESSEN NACHFOLGER SIGISMUND FRANZ (1630 INNSBRUCK – 1665 EBD.) Höhe (ohne Sockel): 35 cm.
Länge: 37 cm.
Tiefe: 20 cm.
Originalsockel: 22 x 15,5 cm.
Beigegeben: Freigabedokument des Französisches Ministeriums für Kultur (Direktor Jean-Paul Mercier-Baudrier), datiert 16.02.2009.

Bedeutender österreichischer Bildhauer und Bronzegießer. 1600 Lehrling am Hof des österreichischen Hochmeisters Maximilian in Mergentheim, später an den Hof nach Innsbruck berufen. In der Folge entstanden bedeutende Werke, wie das Grabmal des Erzherzogs Maximilian im Dom zu Innsbruck, Pegasusbrunnen im Park von Schloss Mirabell-Salzburg, Leopoldsbrunnen Innsbruck. Weitere Werke finden sich im Rijksmuseum Amsterdam, Getty Museum Los Angeles oder Victoria and Albert Museum London sowie im Kunsthistorischen Museum Wien.
Ferdinand Carl war der Sohn von Kaiser Leopold V und Claudia de'Medici; er brachte die Italienische Oper in Innsbruck zu europäischer Bedeutung. Sein Nachfolger Sigismund war Leopolds zweiter Sohn. Welcher der beiden Herrscher hier dargestellt ist, lässt sich bislang nicht eindeutig klären.
Der Herrscher in voller Rüstung, mit seitlich herabwallendem Haar, über den Harnisch ein Tuch gebunden, die Reiterstiefel zeitentsprechend mit weiten Stulpen. Die linke Hand mit Eisenhandschuh an die Brust gelegt, die Rechte nach vorne ausgestreckt. Seitlich des Pferderückens Pistolenhalterungen mit Schutzabdeckung. Das Pferd in Levade hochsteigend, die Hufe auf einem separat gearbeiteten Holzsockel montiert, dessen Oberfläche mit einer reich ornamentierten Teppichdekoration bedeckt ist, die über die seitlichen Kehlen des Sockels herabziehen. Entsprechend der Patinierung der Bronze ist auch der Holzsockel gefasst.
Spätestens seit 2011 wurde neben diesem seltenen Bronzeguss noch ein weiteres Exemplar bekannt, das sich ehemals in der Sammlung des Kunsthistorischen Museums Wien befand, jedoch zu einem unbestimmbaren früheren Zeitpunkt aus dem Museum entwendet wurde. Allerdings verfügte das Museumsexemplar nicht über die hier erhaltene schön gearbeitete, original Sockelschnitzerei. In London (Schätzpreis ca. EUR 150.000) musste es 2010 aus der Auktion zurückgezogen werden und wurde laut Presse ein „Filmreifer Streitfall um Statuette“ (Der Standard, 04.03.2011). Daraus geht hervor, dass die Reiterstatue mit größter Sicherheit auch in der eigenen Gießwerkstatt des Bildhauers zumindest mehr als einmal hergestellt wurde. Allerdings dürften weitere Exemplare kaum mehr auffindbar sein. A.R.

Literatur:
Franz Caramelle, Caspar Gras, 1585-1674, Leben und Werk, Innsbruck 1972. (1200679) (11)


Caspar Gras,

1585 Mergentheim – 1674 Schwaz

EQUESTRIAN STATUETTE OF ARCHDUKE FERDINAND CARL (1628 INNSBRUCK - 1662 KALTERN) OR HIS SUCCESSOR SIGISMUND FRANZ (1630 INNSBRUCK - 1665 IBID.)

Height (without base): 35 cm.
Length: 37 cm.
Depth: 20 cm.
Original base: 22 x 15.5 cm.

Accompanied: release document by the French Ministry for Culture (Director Jean-Paul Mercier-Baudrier), dated 16 February 2009.

Important Austrian sculptor and brass founder. Other works by him are held at the Rijksmuseum Amsterdam; the Getty Museum, Los Angeles or the Victoria and Albert Museum, London and the Kunsthistorisches Museum, Vienna.
The wooden base is coherent with the patination of the bronze. At the latest since 2011, another version has been known apart from the rare bronze statuette on offer for sale in this lot, which was held at the collection of the Kunsthistorische Museum, Vienna, but was stolen from the museum at an early unknown date. However, this museum version did not include the preserved beautifully crafted original base carving. The figure had to be withdrawn from auction in London (valuation price ca. 150,000.00) in 2010 and according to a press report this was a “Filmreifer Streitfall um Statuette” [movie material dispute over a statuette] (Der Standard, 4 March 2011). The report highlights that the equestrian statuette was most likely also reproduced at least more than once in the artist's own foundry. However, it is unlikely that further examples will ever be traced. A.R.

Literature:
Franz Caramelle, Caspar Gras, 1585-1674, Leben und Werk, Innsbruck 1972.